Trailer
Shortlist Theatertreffen 2024
Unser Stück »Dunkeldorf« hat es beim Theatertreffen 2024 auf die Shortlist geschafft. Wir freuen uns im Namen des ganzen Teams.
Termine »Dunkeldorf«
Fr 06. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Sa 07. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Di 10. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Mi 11. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Do 12. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Sa 14. Dezember 2024, 19:00 Uhr
Tickets gibt es hier zu kaufen.
Spielort: 34OST
Oststraße 34 (im ehem. Conrad Electronic)
40211 Düsseldorf
Mit Julia Dillmann, Azizè Flittner, Daniel Fries, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf sowie Julia Franken und Barbara Schröer
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Komposition: Bojan Vuletić
Video: Julia Franken & Barbara Schröer
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Raum- und Kostümmitarbeit: Leonie Ohlow
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky, Avelina Ost, Sandra Zawada
Produktionsleitung: Melissa Müller
Uraufführung: 20.06.2023
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren, in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, der Opferberatung Rheinland und dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland
Die Aufführungen von DUNKELDORF – EIN STADTSPIEL im Dezember werden gefördert durch die Wiederaufnahmeförderung des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Dunkeldorf
— Ein Stadtspiel
Text von Juliane Hendes nach wahren Begebenheiten in Düsseldorf
27. Juli 2000, 15:03 Uhr, Düsseldorf: Eine Bombe explodiert am S-Bahnhof Wehrhahn und verletzt zehn Menschen zum Teil schwer. Ein ungeborenes Kind stirbt. Die Opfer waren gerade erst ins Land gekommen, als Aussiedler:innen und sogenannte Kontingentflüchtlinge, viele von ihnen jüdischen Glaubens. Von einem Tag auf den anderen verloren sie durch diesen brutalen Gewaltakt ihre Hoffnungen, Perspektiven und das Gefühl von Sicherheit – bis heute. Seit dem verheerenden Anschlag vor mittlerweile 23 Jahren haben zwei große Ermittlungsphasen, ein Untersuchungsausschuss, ein Gerichtsverfahren und unzählige Diskussionen in der Stadtgesellschaft nur zu weiteren Fragen geführt. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers bringt Akteur:innen der Stadtgesellschaft, die auf verschiedene Weise an der Aufarbeitung des Anschlags beteiligt waren und sind, in einem Kammerspiel zusammen. Alles Fiktion? Vertreter:innen von Polizei, Presse, Antifa und Betroffenen werfen in einem Prozess kollektiven Erinnerns noch einmal Fragen auf: Warum konnte die Tat nie aufgeklärt werden? War die Polizei auf dem rechten Auge blind oder hat die Presse mit ihrem medialen Feuer die Ermittlungen behindert? Machte es sich die Antifa zu einfach mit ihrem Fingerzeig nach rechts? Oder waren die Sachlage ebenso wie die Profile von Opfern und möglichen Täter:innen von Anfang an klar? Die Betroffenen schweigen, aber das beutetet nicht, dass sie keine Anliegen haben. Wer muss sich vor wem rechtfertigen? Wer darf wem Schuld zuweisen? Wer trägt Verantwortung? Warum vergessen, wann erinnern wir?
Nach ihrem erfolgreichen, vierteiligen Zyklus »Historification« und der Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen in Düsseldorf begeben sich der Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und die Autorin Juliane Hendes mit »Dunkeldorf« nun auf die Spuren der jüngeren Geschichte der Landeshauptstadt und fragen: Was erzählt es über unsere Erinnerungskultur, wenn das Vergessen schon nach zwanzig Jahren einsetzt?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers wird sich in den kommenden Jahren künstlerisch mit Ereignissen rechter Gewalt in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik Deutschland befassen und erhält hierfür u. a. die Spitzenförderung des Landes NRW.